Lassen Sie mich beginnen mit einem großen Dank an alle, die mich über die vielen Jahre unterstützt, gefördert und oft blind vertraut haben. Ohne diesen Zuspruch hätte ich es sicher nie so weit gebracht. Rückblickend waren es sehr schöne Jahre. Die große weite Welt der Messen und Ausstellungen war mein Ding. Fremde Städte, neue Produkte und immer wieder neue Herausforderungen und kreative Lösungen. Das ist meine Welt. Für mich war es ein Traumjob mit vielen Höhen, aber auch Tiefpunkten. Es war eine Ära, die 2020 mit Corona vermutlich endgültig ihr Ende gefunden hat.
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ab 2022
project SD | consulting, München
Eine radikale Neuausrichtung meines Geschäftsmodells steht bevor. Noch kann ich nicht abschätzen, wohin die Reise gehen wird. Ich weiß nur soviel: es wird sicher wieder spannend werden.
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2020 - 2021
Corona
Seit Beginn der Pandemie ist die gesamte Messe- und Eventbranche zum Stillstand gekommen. Schon seit der Finanzkrise 2008 ist die Branche merklich ins Stocken geraten. Aber mit der Corona-Pandemie kam dann der große Winterschlaf. Ich denke, dass sich die Branche davon nur schwer erholen wird. Mich erinnert das an den Wandel vom Bleisatz zum Desktop-Publishing 1992. Neue Technologien oder auch Krisen können Branchen grundlegend verändern. Das wird auch für project SD | consulting zutreffen. Ich blicke mit Stolz zurück auf 35 Jahre schöne Erfolge mit tollen Messeprojekten. Corona hat hier nun einen Ende gesetzt.
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2018 - 2019
project SD | consulting, München
2017 war ich recht dankbar, dass mich Giesecke & Devrient angesprochen hatte, einen Umbau am Standort München mit begleitet. Da war ich schon sehr weit weg von meinen geliebten Messen.
Für zwei Jahre habe ich bei Giesecke + Devrient ein großes Refurbishment Projekt in München mit begleitet. Über zwei Jahre wurden am Standort München alle fast alle Mitarbeiter temporär in einen Altbau umgezogen. Der Neubau wurde stockweise renoviert und mit neuen Möbeln bestückt. Danach wurden die Mitarbeiter in den neuen Räumen wieder neu gruppiert.
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2003 - 2017
project SD |messeconsulting, München
Sprung in die Selbstständigkeit
So stand ich 2003 auf der Straße und habe vergeblich versucht mich wieder zu bewerben. Wer weiß, vielleicht war ich zu teuer oder zu alt oder aber auch beides zusammen. Ich konnte nirgends Fuß fassen. Mir blieb also nichts anderes übrig, als mich in die Selbstständigkeit zu wagen. Ich habe klein angefangen und bekam aus meinen alten Kontakten immer wieder Aufträge. 2004 war ich sogar für die Eröffnungsfeier Olympia Athen 2004 zu einem Probeaufbau in England. Zusammen mit Dancing Waters konnte ich ein Konzept entwickeln, Wasserfontänen aus einem riesigen See zu zaubern. Das Konzept war dann doch zu aufwendig und teuer, man hat die Wasserfontänen durch Feuer ersetzt. Meine Idee der dafür notwendigen Teleskopdüsen wurde dann bei der Eröffnungsfeier mit Feuerfontänen umgesetzt. Bekommen habe ich dafür nicht einmal ein Dankeschön, aber es war schön bei der Eröffnungsfeier Kinder zu sehen, die nach dem Ablassen des Wassers die Düsen wieder in den Boden gedrückt haben.
Ja, ich bekam auch wieder Aufträge von Giesecke & Devrient. Der Mitbewerber, an den ich die CeBIT verloren hatte, wurde ebenfalls zu teuer und ich durfte fortan wieder für G&D keine Messestände bauen bis mit der Lehman-Pleite 2008 meine Messeaktivitäten schlagartig zum Erliegen kamen.
In meiner Verzweiflung habe ich für den MVV Fahrgäste in Bus und U-Bahnen gezählt. Aber es ging auch wieder aufwärts. Für die Kommunikationsagenturen tisch 13 und KMS kam ich wieder als Projektleiter für Grafik zu den großen Automobilmessen. Bei KMS bekam ich sogar einen Job für den Kunden Siemens zur IFA. KMS hat die Designhalle von meiner früheren Siemens Abteilung übernommen. Somit saß ich wieder an meinem alten Arbeitsplatz, für meinen alten Siemens-Kunden. Der Bogen hat sich wieder für kurze Zeit geschlossen. Aber auch diese großen Aufträge wurden wieder weniger.
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1997 - 2003
designafairs exhibition services GmbH, München
Wechsel zu Siemens
Zum Verhängnis wurde mir bei Raumtechnik letztendlich 1996 meine Verhandlungen mit Siemens über ein gemeinsames Messelager von Siemens und der Raumtechnik in Singapur. Offiziell musste ich den Termin in Erlangen bei der Siemens Messeabteilung absagen, inoffiziell bin ich dennoch nach Erlangen gefahren und habe mich dort beworben. 1997 habe ich dann bei der Siemens Design- und Messeabteilung in München angefangen. Zunächst war ich mit Marketingaufgaben betraut, bevor ich als Projektleiter Messeprojekte übernommen hatte. Hier habe ich auch meine Kontakte zu Giesecke & Devrient (G+D) bekommen für die ich mit den CeBit Messeständen von 2000 und 2001 den if-Design-Award und 2002 den Adam Award gewonnen habe. Das waren sicherlich meine drei größten Projekte. Mein Kollege Uli Kostka hat die Entwürfe gemacht und ich die Kalkulationen und Bauaufsicht. Ich hatte auf einmal die Verantwortung für Einzelprojekte mit mehr als einer Mio. Euro. Die Zeit bei Siemens war rückblickend sicherlich meine Erfolgreichste. Aber auch hier ging es wieder bergab. Mein Chef ging in Ruhestand. Den Wiederaufbau von dem erfolgreichen G+D Messestand zur CeBit habe ich 2001 verloren, weil mein Angebot zu teuer war. Siemens hat sich zur gleichen Zeit von seiner Kommunikationssparte getrennt und nach einigen vergeblichen Verkaufsversuchen in der Abteilung einfach das Licht ausgeschaltet.
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1994 - 1996
Raumtechnik Messebau GmbH, Ostfilfern
Neue Aufgaben im Daimler Konzern
Ich habe es dann 1994 vorgezogen innerhalb des Daimler-Konzerns von der Dasa zu Raumtechnik Messebau zu wechseln. Zunächst blieb ich an meinem alten Schreibtisch bei der Dasa in Ottobrunn und war nun Key Account Manager, bis mich mein Chef als Vertriebsleiter nach Stuttgart geholt hat. Nach meinem Umzug weg von München musste ich feststellen, dass mein Chef sich nach Indien abgesetzt hat. An die Gehaltserhöhung für den Mehraufwand in Stuttgart konnte sich mein neuer Chef nicht erinnern, außerdem war ich ihm auch so zu teuer. So hat er mir mit allen Mitteln das Arbeiten möglichst schwer gemacht. Das ging von der Überschreitung meiner Kompetenzen bis hin zum Spesenbetrug. Diese Dreistigkeit hat mich damals persönlich sehr getroffen, da ich bei der Dasa Jahre lang mit der Revision zusammengearbeitet habe und genau wusste, dass man sich gerade bei Spesen keine Fehler erlauben darf. Es war wirklich so etwas wie naiver Spesenbetrug, aber von Seiten der Buchhaltung! Man hatte mir dort einfach eine größere Summe für belegte Semmeln aus der Abrechnung gestrichen. Von meinem Chef auf der Messe selbst bestellt, hat er daraus dann einen diffusen Verdacht gestrickt. Nachdem diese Spielchen immer häufiger wurden war es für mich Zeit nach neuen Aufgaben zu suchen.
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1991 - 1994
Deutsche Aerospace AG, Ottobrunn
Wechsel zur Luft- und Raumfahrt
Die Deutsche Aerospace (Dasa) hat mir 1991 neue Räume für neue Entfaltungsmöglichkeiten angeboten. Ich konnte erstmalig dreidimensional Messestände zeichnen und als gerenderte Perspektiven plotten. Gleichzeitig habe ich auch gelernt, wie Unternehmensberater in Unternehmen mit aller Macht Dienstleistungen zerschlagen. Man hat unter anderem versucht, die Messeabteilung an eine Briefkastenfirma zu verkaufen, die für den Besichtigungstag Räume, Computer und Studenten angemietet hatte. Jahre später habe ich erfahren, dass hinter dem „Briefkasten“ ein deutscher Baukonzern sich verbarg, der einfach nur eine Firma gebraucht hätte um Schmiergelder für Auslandsgeschäfte zu tarnen. Intern hat die Revision wegen Unregelmäßigkeiten bei Reiseabrechnungen einzelner Mitarbeiter aus meiner Messeabteilung ermittelt. Letztendlich hat man den Mitarbeitern angeboten, sich selbstständig zu machen oder innerhalb des Daimler Konzerns zu wechseln.
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1984 - 1991
W.L. GORE & Associates GmbH, Putzbrunn
Mein sportlicher Start ins Berufsleben
Nach meinem BWL-Studium habe ich 1984 bei GORE im Textilbereich angefangen. Für den rasanten Aufstieg der Gore-Tex Membrane im Sport und Modebereich habe ich alle Messen in der Region DACH organisiert. Ich hatte bei GORE alle Freiheiten und mit Herbert Steiner (Messedesign + Messebau) und Madeleine Wellern (Dekorationen) außergewöhnliche Partner. Es waren kleine, aber vielbeachtete Messeauftritte.
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1977 - 1984
Ludwig-Maximilian-Universität, München